Die Verpackung des männlichen Geschlechts
Ein kulturhistorischer Überblick über die Geschichte der Männerhose
Die Geschichte des Beinkleids ist in unserem Kulturkreis bekanntlich primär eine Männergeschichte. Fast zwei Jahrtausende lang waren Männer durch Hosen gekennzeichnet, galt die Hose als pars pro toto des Mannes. Jeder verstand die Aufforderung „Herein, was Hosen hat, Weiber sollen draußen bleiben!“
Hosen waren nicht nur ein Kleidungsstück, sondern Indiz für das männliche Selbstverständnis im politischen und sozialen Kontext. Hosenlatzmoden wie die Braguette der Renaissance – laut Montaigne „das wahre Modell eines Gliedes, das wir anständiger Weise nicht einmal nennen dürfen“ –, die streng stilisierten Schamkapseln an den wulstartig die Lenden umspannenden Heerpauken oder die klingende Berlockenmode des Rokoko spiegeln die Strategien männlichen Werbens wider, mal unverblümt strotzend, mal neckisch-verspielt. Erst im bürgerlichen Zeitalter setzten sich Männer durch modische Zurückhaltung in Szene: der Pfau wurde Grau.
Der Vortrag handelt von den Verpackungsstrategien der Männer im Wandel der Zeiten, die er in Bildern vorgestellt und kommentiert.