Pants with Lace or: When Trousers became Female

Trousers are not only something we wear but also symbolize a challenge to traditional gender roles and positions. In the past this has been reflected in idioms: „Who wears the trousers in your house?“, drawings of fights about trousers which were an expression of gender conflict etc. This effect is based on a broad consensus on female and male dress codes which assign skirts to women and trousers to men.

Naturally trousers and skirts per se have no gender as is seen in the dress codes in other cultures and times. In our culture different dress codes became established after 1350 but the differences have been steadily weakening during the 20th century. This change is an integral part of the changing role of women.

The late 1960s and the early 1970s was the time when trousers for women became established, which was welcomed by some and fought against by others. During this transition avantgarde fashion designers tried to make their trousers for women very different from the standard male model. They used unusual cuts and fastenings as well as other materials, colors and patterns.

My presentation focuses on the role of lace in differentiating between men’s trousers and trousers adopted and worn by women.


Hosen mit Spitze oder: Als das Beinkleid weiblich wurde.

Hosen sind bekanntlich nicht nur Teil unserer Alltagsgarderobe, sondern auch unserer Umgangssprache: „Wer die Hosen anhat, hat das Sagen“. Männer OHNE bzw. Frauen MIT Hosen sind in der Bildersprache der vergangenen Jahrhunderte immer als Zeichen sogenannter „Weibermacht“ zu lesen, Hosenkämpfe symbolisieren Geschlechterkämpfe.  Diese Deutungen basieren auf der allgemeinen Akzeptanz des geschlechtsspezifischen Kleidercodes, der Frauen durch Röcke und Männer durch Hosen kennzeichnet.

Natürlich hat die Hose per se kein Geschlecht – wie andere Kleidertraditionen verdeutlichen – erst die kulturelle Zeichenwerdung besetzt ein Kleidungsstück geschlechtlich. In unserem Kulturkreis etablierte sich das Kleiden nach unterschiedlichen Regeln nach 1350 und verlor sich sukzessive im Verlauf des 20. Jahrhunderts. Der Durchsetzungsprozess steht in engem Zusammenhang mit den sich verändernden Frauenrealitäten auf der Folie struktureller, gesamtgesellschaftlicher Veränderungen – Prozesse, die sich nicht zuletzt in der Mode für Frauen abbildeten.

Die späten 1960er und frühen 1970er Jahren sind die Phase der endgültigen Etablierung der Frauenhose. In dieser – von den einen begrüßten, von anderen bekämpften – Übergangszeit waren avantgardistische Modeschöpfer angestrengt bemüht, ihre Hosenkreationen für Damen möglichst augenfällig von dem männlichen Universalstück abzugrenzen. Hierzu gehörten die ungewöhnlichen Schnitt- und Verschlussformen und natürlich die Material-, Farb- und Musterwahl. Mein Beitrag handelt von der Rolle der Spitze als Vermittlerin zwischen männlich konnotierter Hose und weiblicher Inbesitznahme.